Autismus zeigt sich bei jedem Menschen in eigener Form, daher spricht man heute von Autismus-Spektrum. Hierzu gehören der frühkindliche Autismus, das Asperger-Syndrom, der High-Functioning-Autismus und der atypische Autismus.
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Das Asperger-Syndrom unterscheidet sich vom frühkindlichen Autismus in erster Linie dadurch, dass oft keine Verzögerung bzw. kein Entwicklungsrückstand in der Sprache oder der kognitiven Entwicklung vorhanden ist. Hingegen sind in der psychomotorischen Entwicklung und der sozialen Interaktion Auffälligkeiten festzustellen. | |
Bizarre Bewegungen |
Autistische Kinder können zunächst keine Geste, kein Lächeln, kein Wort verstehen. Sie ziehen sich zurück, kapseln sich „autistisch“ ab – daher der Name! Jede Veränderung in ihrer Umwelt erregt sie stark. Autistische Kinder können nicht spielen und benutzen ihr Spielzeug in immer gleicher, oft zweckentfremdeter Art und Weise.
Sie entwickeln Stereotypien: z.B. Drehen und Kreiseln von Rädern, u.a. Wedeln mit Fäden oder Papier.
Die schematischen Zeichnungen verdeutlichen die wichtigsten Symptome des frühkindlichen Autismus. Diese sind allerdings in ihrer Zusammensetzung und ihrem Ausprägungsgrad von Kind zu Kind unterschiedlich. Autistische Kinder haben häufig vom Säuglingsalter an Probleme beim Essen und beim Schlafen und entwickeln selbststimulierende Verhaltensweisen, die bis zur Selbstverletzung reichen können.
Sie bestehen zwanghaft auf ganz bestimmte Ordnungen oder können ihre Eltern zur Verzweiflung bringen durch exzessives Sammeln bestimmter Gegenstände, durch ihre Weigerung, bestimmte Kleidung zu tragen oder durch Wiederholung immer derselben Verhaltensweisen oder sprachlichen Äußerungen. | ![]() |
Auffällige Sprache / Echolalie |
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Kein kreatives Spielen | Die intellektuelle Begabung autistischer Kinder ist sehr unterschiedlich. Sie reicht von geistiger Behinderung bis hin zu normaler Intelligenz, wobei die Kinder häufig erstaunliche Teilleistungen im Rechnen, in technischen Disziplinen, in der Musik und auf anderen Gebieten zeigen. |
Während man noch vor wenigen Jahren davon ausging, dass der Autismus eine sehr seltene Störung ist, weisen neuere Untersuchungen höhere Häufigkeiten auf. Leider liegen für Deutschland keine genauen Angaben vor. Die folgende Tabelle geht auf Untersuchungen in Europa, Kanada und den USA zurück. | ![]() |
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Lachen und Kichern ohne ersichtlichen Grund |
Häufigkeit der autistischen Spektrumstörungen nach Vorkommen
Alle autistischen Spektrumstörungen: 6-7 pro 1000
Frühkindlicher Autismus: 1,3-2,2 pro 1000
Asperger-Autismus: 1-3 pro 1000
Außergewöhnliche Begabungen in Teilbereichen
Andere tiefgreifende Entwicklungsstörungen: 3,3 pro 1000
Es gibt trotz umfangreicher Forschungsergebnisse bislang noch kein Erklärungsmodell, das vollständig und schlüssig die Entstehungsursachen von Autismus belegen kann. So wichtig die Forschung für ein besseres Verständnis des Syndroms auch sein mag, so lassen sich doch keine theoriegeleiteten Ansätze für eine Förderung autistischer Kinder daraus ableiten. So unterschiedlich sich die ursächlichen Faktoren für das Syndrom darstellen, so vielfältig und jeweils am einzelnen Kind ausgerichtet müssen die pädagogischen und therapeutischen Ansätze sein.Von der Störung sind Jungen häufiger betroffen als Mädchen.
Durch frühes Handeln kann die Entwicklung positiv beeinflusst werden. Mit geeigneter Unterstützung, die oft über einen langen Zeitraum erforderlich ist, können Menschen mit Autismus am beruflichen und gesellschaftlichen Leben teilhaben. | ![]() |
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Keine Angst vor normalen Gefahren |
Quelle:
autismus Deutschland e.V.
Bundesverband zur Förderung von Menschen mit Autismus
Bebelallee 141
22297 Hamburg
www.autismus.de